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Stadtportrait

Selm - Portrait einer Stadt im Münsterland

Historisches

Nach der Gebietsreform 1975 wurden Selm und Bork, zu dem auch Cappenberg gehörte, zur Gemeinde Selm zusammengeschlossen.

1977 erhielt die Gemeinde Selm die Stadtrechte. Sie ist seitdem eine Stadt mit den Stadtteilen Selm, Bork und Cappenberg. Der Name taucht schon 858 als „Seliheim“ auf und hat sich sprachgeschichtlich zu „Selm“ entwickelt.

Der Ortsteil Selm hatte bis Anfang des 20. Jahrhunderts einen rein ländlichen Charakter. Neben der Dorfbauerschaft gehörten die Bauerschaften „Beifang, Ondrup und Westerfelde“ dazu. Beweise für erste menschliche Spuren auf dem Gebiet der Stadt sind Werkzeuge aus der mittleren Steinzeit, die im Ternscher Sandfeld gefunden wurden. Ein anderes wichtiges menschliches Zeugnis sind die in der Bauerschaft Ternsche entdeckten Hügelgräber aus der Zeit 3000 - 1800 v. Chr.

Die wohl älteste Siedlung von Selm ist der Hof Schulze Weischer. In einer Urkunde von 858 wird dieser als „Herrenhof“ bezeichnet, den König Ludwig als königliches Eigentum dem Benediktinerinnenkloster in Herford schenkte. 30 Jahre später gelangte er in den Besitz des Klosters Werden; 1803 schließlich in den Besitz Preußens, von dem dieser 1829 wieder abgekauft wurde.

Die ersten Spuren des Christentums in Selm sind unbekannt. Ein Zeugnis aus der frühen Zeit ist die alte Kirche, heute bekannt als „Friedenskirche“. Der Turm, der älteste Teil der Kirche, weist Spuren eines frühromanischen Kuppelgewölbes auf. Nach dem Bau der Ludgerikirche (1908) verlor sie ihre Funktion und verfiel. Sie wurde in den Jahren 1962 bis 1965 restauriert und den Menschen als „Friedenskirche“ übergeben.

Ein anderes erwähnenswertes Gebäude in Selm ist die Burg Botzlar. Ihre Geschichte reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück. Diese Burg war eine Lehnsburg, deren Bewohner meistens Vasallen der Bischöfe von Münster waren. Der Burgbezirk hatte einen eigenen Lehnsbezirk, den sog. „Beyfang“. Der Name ist bis heute als „Beifang“ erhalten.

Um die Jahrhundertwende verkaufte Freiherr von Landsberg den ganzen Bezirk an die Trierer Bergwerksgesellschaft, die auf diesem Gelände die Zeche Hermann und die Siedlung für die Bergleute und ihre Angehörigen errichtete.

1909 begann mit der Zeche Hermann in Selm eine neue Epoche: Industriealisierung und Anwachsen der Einwohnerzahl von 2.000 auf 10.000. Allein auf der Zeche waren in den Spitzenjahren 3.500 Beschäftigte zu verzeichnen.

Die Stilllegung der Zeche im Jahre 1926 hatte für die Gemeinde Selm katastrophale Auswirkungen. Von 1934 bis 1956 war Selm Notstandsgemeinde.

Schon von weitem erkennt man Bork an dem für unsere Landschaft ungewöhnlichen Zwiebelturm der Stephanus-Kirche. Sie wurde nach dem Brand eines Vorgängerbaus um 1700 1724 eingeweiht.

Der Name Bork taucht im 9. Jahrhundert zum ersten mal auf. Menschliche Spuren in diesem Gebiet lassen sich bis ca. 4000 v.Chr. zurückverfolgen. Erst vom 12. Jahrhundert an lässt sich die Entwicklung Borks mit Hilfe der Geschichte der Rittergüter, der Pfarrgemeinde und einiger Geschichtsdaten verschiedener Bauernhöfe rekonstruieren.

Das Rittergeschlecht von Bork hatte in der alten Bauerschaft Burk seinen Stammsitz und nahm von diesem Wohnsitz seinen Namen an. Gegen 1025, als sich um die Kirche das Dorf bildete, übernahm dieses den Namen. Zum Dorf gehörten die Bauerschaften „Altenbork, Hassel, Netteberge und Übbenhagen“.

Bork lag einst im Dreingau, einer der 5 von Karl dem Großen geschaffenen Gaue. Die spätere Gemeinde Bork gehörte zur Freigrafenschaft Wesenfort. In den Urkunden sind die „Herren von Bork“ Ministeriale der Bischöfe von Münster; d.h., sie hatten ihren Besitz vom Bischof als Lehen erhalten. Mit der Errichtung des Klosters Cappenberg übertrug Johannes von Bork seinen Besitz dem Kloster.

Im Stadtteil Cappenberg hatte der Sachse Liudolf, bevor er Herzog wurde, seinen Herrschaftssitz. Sein Vater Ekbert soll für seine Verdienste im Kampf gegen die Sachsen u.a. mit Cappenberg belohnt worden sein. Mit Ekbert begann auf Cappenberg eine ältere Grafenlinie, die Grafen von Westfalen.

Info:
Zu Zeiten Ludgers, des ersten Bischofs von Münster und des Königs Karls des Großen war der Berg Kappenberg immer bewohnt, so heißt es in einer Vita des Grafen Gottfried von Cappenberg aus dem 12. Jahrhundert. Legt man das Jahr 804 als Beginn von Ludgers Episkopat zugrunde, so muss man auf dieses Jahr die erste gesicherte Erwähnung Cappenbergs datieren. Frühester der Nachwelt bekannter Besitzer Cappenbergs soll ein sächsischer Edelmann namens Ekbert gewesen sein. Zu seinen Nachkommen gehörten das sächsische Herzogs- und Königshaus und bis zum Jahre 1122 elf Grafen aus den Familien der Liudolfinger, der Billunger und der Herzöge von Niederlothringen.

Die Grafen Gottfried und Otto von Cappenberg beteiligten sich an den Kämpfen zwischen Kaiser und Papst in den Wirren des Investiturstreites. Sie nahmen im Februar 1121 an einem Kriegszug teil, um dem papsttreuen Bischof von Münster den Zugang zu seinem Bistum zu verschaffen. Am 7. Mai 1121 kam es zur Erstürmung der Stadt Münster, wobei der alte Dom ein Raub der Flammen wurde, was man Gottfried persönlich anlastete. Gegen alle Teilnehmer des Zuges wurde vom Kaiser Anklage wegen Hochverrats erhoben. Im November 1121 entwickelten die Grafen den Gedanken einer Schenkung des gesamten Cappenbergischen Besitzes an die im Entstehen begriffene Ordensgemeinschaft der Prämonstratenser und den Eintritt der gesamten Familie in den Orden. Am 31. Mai 1122 kam der Ordensgründer Norbert von Xanten nach Cappenberg, um dort aus der Hand Gottfrieds die Burg entgegen zu nehmen und zu einem Kloster einzurichten.)

Gottfried von Cappenberg setzte nach seinem Tode seine beiden Söhne Gottfried und Otto als Erben ein. Beide entschlossen sich, ihr Leben in den Dienst der Erneuerungsbewegung der Kirche zu stellen. Gottfried von Cappenberg übergab seinen Besitz an Norbert von Xanten.

Cappenberg wurde für 700 Jahre Prämonstratenserkloster. 1803 gelangte dieses an Preußen. 1816 erwarb es der ehemalige Staatsminister und Verwaltungsreformer Reichsfreiherr Karl von und zum Stein, der es als Altersruhesitz bis zu seinem Tode 1831 bewohnte. Mit seinem Tode erlosch der Familienname. Der Besitz ging in weiblicher Erbfolge an den heutigen Besitzer, den Grafen von Kanitz, über.

Gegenwärtiges

Die Stadt Selm liegt im äußersten Nordwesten des Kreises Unna. Durch ihre Lage im Münsterland am nordöstlichen Rand des Ruhrgebietes eignet sich die Stadt besonders gut für Tages- und Wochenenderholungen. Neben dem Ternscher See mit seinem Campingplatz und einem Waldstrandbad stellen die Friedenskirche (11. Jahrhundert) in der Selmer Altstadt sowie die St.-Stephanus-Kirche (1724) im Stadtteil Bork mit dem für Westfalen ungewöhnlichen Zwiebelturm bemerkenswerte innerörtliche Anziehungspunkte dar.

Im Stadtteil Cappenberg liegt auf einem das Landschaftsbild prägenden Höhenrücken das Schloss Cappenberg. Das Schloss ist ein beliebtes Erholungsziel. Mit hochrangigen Ausstellungen zu ständig wechselnden Themen, teils eigens für Cappenberg konzipiert und nur hier zu sehen, teils in Zusammenarbeit mit international renommierten Partnern, wie der Stiftung Preußischer Kulturbesitz aus Berlin, hat der Kreis Unna an diesem Ort ein überregional beachtetes Kulturzentrum aufgebaut. Untermauert wird diese Bedeutung noch durch das 1999 eröffnete Schlosstheater, in dem 235 Zuschauer Platz finden. Das aus dem 17. Jahrhundert stammende Schloss hat einen modernen Anbau erhalten, der sich sehr schön an das alte Gemäuer fügt.

In Cappenberg befindet sich auch die 1122 erbaute ehemalige Stifts- und Klosterkirche mit dem Barbarossakopf, ein Geschenk Friedrich Barbarossas an seinen Taufpaten Otto von Cappenberg sowie dem 500 Jahre alte Chorgestühl und weiteren bedeutsamen Kunstwerken (Flügelaltar Jan Baegert um 1530, romanisches Kruzifix, Grabplatten um 1320). Hier finden in der Zeit von April bis September an jedem 1. Sonntag im Monat Vesperkonzerte statt, die vom Kreis Unna ausgerichtet werden sowie Orgelkonzerte der Kir­chengemeinde.

Das 1992 fertiggestellte Bürgerhaus mit Volkshochschule und Musikschule im Stadtteil Selm hat der ambitionierten städtischen Kulturarbeit Auftrieb gegeben. Dazu bereichern eine Familienbildungsstätte und eine moderne Stadtbibliothek das Bildungs- und Kulturangebot.

Für das Münsterland recht ausgedehnte Waldbestände tragen den Wünschen der Erholungssuchenden Rechnung. Ideale Bedingungen für Fahrradausflügler, ein breitgefächertes Angebot im Sportbereich und ein reges Vereinsleben machen die Stadt auch als Wohnstandort attraktiv. Dazu trägt auch das vielfältige Einzelhandelsangebot bei. Die gute Küche in gemütlichen Gaststätten ist in Selm sprichwörtlich.

Neben ihrem besonderen Freizeit- und Erholungswert verfügt die Stadt auch über ein ausgewogenes Angebot an Industrie- und Gewerbegebieten. Betriebe der Entsorgungswirtschaft, des Hoch- und Tiefbaus, der Filtertechnik, des Fahrzeugbaus und anderer Branchen, wie etwa zahlreiche Handwerksbetriebe, zeugen von einem aktiven Unternehmertum.

Besonders hervorzuheben ist auch die alte Schultradition der Stadt, in der bereits im Jahre 1664 auf Veranlassung des Fürsten­bischofs von Galen die erste Volksschule errichtet wurde. Die örtliche Schullandschaft wird heute durch ein Gymnasium, eine Sekundarschule, eine Sonderschule und Grundschulen in allen drei Stadtteilen geprägt.

Die Geschicke der Stadt werden im Ratszentrum Burg Botzlar ge­lenkt. Das Hauptgebäude der Burganlage wurde 1982 entsprechend ausgebaut. Sitz der Verwaltung ist das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Amtshaus in Bork mit einem direkt angrenzenden Neubau.

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